Die U-Verlagerung Schlammpeitzger in den Ofenkaulen

 

Die Ofenkaulen sind ein Stollensystem im Siebengebirge, östlich von Königswinter. Die Stollen entstanden ab dem späten Mittelalter durch den Abbau von Trachyttuff, der als Backofenstein für den Bau von Backöfen verwendet wurde; daher resultiert der Name Ofenkaule bzw. Ofenkuhle. Der dort abgebaute Trachyttuff verfügte über eine ausgesprochen hohe Qualität, so dass Ofenplatten von bis zu 2 m² gewonnen werden konnten. Der Höhepunkt des Abbaus wurde im 19. Jahrhundert erreicht. Vor allem die ab 1871 bestehende Eisenbahnverbindung führte zu einer großen Verbreitung der Königswinterer Öfen. Ende des 19. Jahrhunderts existierten rund dreißig, meist familiär strukturierte Kleinbetriebe mit ca. 100 bis 150 Arbeitern. Im Zuge des intensiven untertägigen Abbaus wurden die Ofenkaulen auf insgesamt sieben unterschiedlichen Sohlen ausgebeutet, die teils über tiefe Schächte miteinander verbunden sind. Insgesamt lassen sich heute rund 5 ha Abbaufläche nachweisen.

 

 

 

 

 

 

Am Ende des Zweiten Weltkrieges mussten in einigen Teilen der Ofenkaulen Zwangsarbeiter unter schlimmsten Umständen Einspritzpumpen für den Flugzeugmotor BMW 801 herstellen. Es handelte sich hier um die unterirdische Verlagerung der Firma Aero-Stahl Fluggerätebau GmbH aus Köln, die unter dem Decknamen „Schlammpeitzger“ in den Stollen untergebracht war.

In den letzten Kriegstagen suchten einige hundert (berichtet wird auch von ca. 2000) Bürger von Königswinter hier einen bombensicheren Zufluchtsort.

Heute sind die Ofenkaulen eingetragenes Bodendenkmal.  Das Betreten wäre lebensgefährlich und ist verboten. Die Eingänge sind massiv verschlossen (zubetoniert oder verbrochen), und nur für Fledermäuse wurden Einflugschlitze gelassen. Die Ofenkaulen gehören zu den wichtigsten Fledermauswinterquartieren im südlichen NRW und nördlichen Rheinland-Pfalz.

(Wikipedia)

Galerie I

Galerie II

Re-Visit der Ofenkaulen